Der Abend wurde durch Sabine Focken und Nils Neudenberger gestaltet. Sie sind beide in unserem Vorstandsteam und für uns direkte Ansprechpartner aus den jeweiligen Kirchengemeinden, die Träger des Hospizdienstes sind. Sabine Focken ist Pfarrerin in der ev. Kirchengemeinde Dörrenzimmern, Herr Neudenberger ist bei der kath. Kirchengemeinde St. Paulus Gemeindereferent.
Zu Beginn durfte sich jeder in einer kleinen Einzelarbeit zur eigenen Persönlichkeit Gedanken machen. Die Fragestellung war hier: Wie stehe ich zu Gott? Wie ist meine Beziehung zu Gott? Was glaube ich eigentlich? Hat sich in meiner Vergangenheit da einmal etwas geändert?
Oft wird man als Kind in der Kernfamilie geprägt. Durch Eltern, Großeltern, vielleicht durch den Kindergarten bekommen wir ein Bild mit auf unseren Weg. Im Laufe des jungen Lebens verändert sich dies. Als jugendlicher Mensch macht man sich dann so langsam sein eigenes Bild. Erfahrungen fließen mit ein, Enttäuschungen und Freude, Schmerz und Positives. Natürlich auch die Medien, in denen man über die verschiedenen Religionen informiert wird. Glaube kann dadurch wachsen oder auch einen Bruch erfahren. Vielleicht verändert sich dann durch eine Partnerschaft wieder etwas. Das gründen einer Familie. Welche Werte, welchen Glauben will ich meinem Kind mit auf den Weg geben?
All dies sind Dinge, die unser Leben prägen. Doch nur durch die Frage an mich selbst, durch das mit sich selbst beschäftigen, kann ich erfahren, wo ich gerade stehe. Dies ist wichtig. Es werden in Sterbebegleitungen immer wieder genau diese Fragen aufkommen: Was glauben denn Sie? Was denken Sie, wie es nach dem Leben weiter geht? Hier geht es nicht darum, das man die gleiche Meinung hat, wie sein Gegenüber. Es geht darum zu wissen, welche Meinung man selber hat.
Als zweiten Impuls haben Frau Focken und Herr Neudenberger sich überlegt, wie sie eigentlich in ihrer Sterbestunde begleitet werden wollen. Welche Bedürfnisse hat man denn eigentlich? Die einen möchten Begleitung, andere wollen alleine sein. Möchte man Nähe durch halten der Hand oder Musik? Düfte oder Gebete?
Nun wurden diese Fragen in Kleingruppen besprochen. Jede sollte sich überlegen: Wie stelle ich mir die Begleitung in meiner letzten Stunde vor, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Was würde mich trösten? Was gäbe mir Sicherheit, Trost? Was würde ich wollen, was mir getan wird?
Nach diesem Austausch sangen wir gemeinsam das Lied „Meine Zeit steht in deinen Händen“, ein Lied, dessen Text für viele Menschen tröstend ist. Auch dies kann während der Begleitung eine Möglichkeit sein: Gesang.
Als ein „Werkzeug“ für die Begleitung durfte sich jeder nun einen Handschmeichler aussuchen. Diese Handschmeichler sind kleine Trostspender. Menschen am Lebensende suchen etwas, greifen, halten gerne in der Hand. Hier sind kleine Engel, Kreuze oder Steine etwas Beruhigendes. Nach dem Versterben ist es für die Zurückgebliebenen etwas, was an den Verstorbenen erinnert.
Wir danken unseren beiden Vorstandvorsitzenden für diesen lehrreichen Abend.