Entsendungsgottesdienst für neue ehrenamtliche Begleiterinnen
Schwerstkranke Menschen und Sterbende auf Ihrem letzten Weg begleiten, den Angehörigen und Zugehörigen zur Seite stehen, dieser Aufgabe möchten sich künftig 14 Frauen aus dem Kocher-Jagst Gebiet stellen.
Über ein Jahr lang haben sie sich intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet und ein mehrstufiges Curriculum angelehnt an das Celler Modell, unter Anleitung und Begleitung der Kursleiterinnen und Palliative Care Pflegefachkräften Carmen Landwehr und Martina Kilian durchlaufen. Um anderen in einer solchen Extremsituation, wie es der bevorstehende Tod ist, beistehen zu können, kehrt man zunächst einmal zurück zu den eigenen Wurzeln. Wo liegen meine Ängste? Wie kann ich ihnen begegnen? Was möchte ich für mich selbst bei der Arbeit mit Sterbenden lernen? Was habe ich zu geben? In Rollenspielen und Gesprächsrunden näherte man sich diesen Fragen zunächst spielerisch und später ganz konkret. Da Vertraulichkeit und Verschwiegenheit – während der Kurse ebenso wie später beim Einsatz als Hospizhelferin – unabdingbar und oberste Voraussetzung sind, entwickelten sich unter den vierzehn Menschen ungewöhnlich offene Dialoge. Weitere Inhalte waren neben der Wahrnehmung und der Kommunikation, Kraftquellen, die Helferrolle, Krankheitsbilder und belastente Symptome, Sterbeprozess und der Tod, begleitende Gespräche und begleitendes Tun wurden ebenfalls vermittelt. Die Kursleiterinnen wurden von externen Dozenten unterstützt, die alle unentgeltlich, Unterrichtseinheiten gestalteten beispielsweise zu den Themen Trauer durch die Trauerexpertin Bettina Jörger, zum Thema „wie das Gute in die Welt kommt“ durch den Psychologen Jürgen Maczollek, Spiritualität und Glaube durch Pfarrerin Sabine Focken und Gemeindereferent Nils Neudenberger, Betreuung und Vollsorgevollmacht durch Stephanie Stier vom Betreuungsverein Hohenlohe, „Hände auflegen“ durch Gudrun Kremer, des Weiteren gab es drei informative Abende außerhalb der Seminarräume, zu einem einen Besuch im Krematorium bei Sandra und Jochen Lutz in Schwäbisch Hall, einen Abend über aktuelle Entwicklungen in der Hospiz – und Palliativarbeit mit dem Palliativmediziner Dr. Rainer Schäfer in Bad Mergentheim und beim Abschlusswochenende ein Besuch im Ruheforst Landhege mit einer Führung durch Daniel Gros. Vor kurzen fand die offizielle Entsendung der neuen ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterinnen im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes, geleitet durch Pfarrerin Sabine Focken und Gemeindereferent Nils Neudenberger, in der Kirche St. Paulus in Künzelsau statt. Als Gruppe gingen sie einen gemeinsamen Weg, der zur Begleitung befähigte. Das Curriculum haben erfolgreich absolviert: Frau Helga Herch, Frau Cordula Imhof, Frau Claudia Bathe, Frau Helga Wagner, Frau Claudia Beck, Frau Susanne Hannemann, Frau Bärbel Wolpert, Frau Sonja Neubauer-Beck, Frau Margot Kappes, Frau Mona Weber, Frau Sabine Schwab, Frau Friedericke Höhn, Frau Viktoria Drozdov-Rupp, Frau Adelheid Maurer.
Könnten Sie sich auch vorstellen, Menschen auf ihrem letzten Weg als ehrenamtlicher Hospizbegleiter zur Seite zu stehen? Der nächste Ausbildungskurs ist im Herbst 2022/oder Frühjahr 2023 geplant. Bei Interesse können sie sich beim Hospizdienst Kocher/Jagst unter der Telefonnummer: 07940/93950-12 oder info@hospizdienst-kocher-jagst.de melden.